Mittwoch, 14. Juni 2017

Ma nischma? Wus hert sich? Was war los?


Unser Hotel in Tiberias - trotz Wolken bestes wetter
Was war heute los bei uns in Israel? Fehlalarm um 5.15. der Weckdienst ist aktiv und beschert uns eine längere Morgenmeditation bzw. ein zweites Auge Schlaf. Um 8 Uhr verlassen wir Tiberias Richtung Süden auf der Straße Nr. 90, die Israel auf der ganzen Länge  von Kiriat Schmona bis Eilat durchmisst. Schon recht
bald kommen wir an einem Check-Point vorbei in die Palästinensiche Autonomie, Gebiet C, d.h. die Straße ist unter israelischer Kontrolle. Da es Dattel-Kaufwünsche gibt ,zweigen wir nach ca. eineinhalbstündiger Fahrt kurzerhand nach Jericho ab, ins A Gebiet (volle palästinensische Verwaltung) und verlassen Jericho nicht ohne dort für den entsprechenden Umsatz gesorgt zu gaben.

Bevor wir unsere nächste Station, eine der beiden Taufstellen Jesu nördlich des Toten Meeres, erreichen, differenziert Tati das Bild von "dem Siedler". Den Siedler gibt es nämlich nicht. Es gibt einerseits Siedlungen wie das Kibbuz Qualyia am Nordufer des Toten Meeres, das noch vor der britischen Mandatszeit, also vor 1918 gegründet wurde. Die Bewohner wurden 1948 bei der Übernahme durch die Jordanienr vertrieben wie viele Tausende von Juden der arabischen Länder. Sie konnten nach dem Sechstagekrieg 1967 wieder zurückkehren. Dann gibt es Siedler  in den Siedlungen um Jerusalem, die dort hinkommen wegen den günstigen Bedingungen und der Subvention durch die Regierung. Außerdem gibt es Siedler, die illegal Hügel besetzen und diese Ansiedlungen schleichend vergrößern. Ein Beispiel ist Amona, das vor wenigen Wochen auf Urtaeil des Obersten Gerichtshofes von der Polizei geräumt wurden. einige dieser Siedler greifen auch zu Gewaltmaßnahmen (z.B. Preisschildaktionen) und bringen die anderen und den Staat insgesamt in Verruf. Sie sind diejenigen, die am meisten in den Medien dominieren. Sie sind aber bei weiem nicht die Mehrheit. Für einen zuverlässigen Frieden, so Tati, würden letztlich selbst die Golan-Höhen
Das Zentrum von Jericho
geräumt. Die Erfahrungen die mit dem Abzug aus dem Südlibanon und dem Gaza-Streifen gemacht wurden, gehen aber nicht in diese Richtung. Im Augenblick gibt es einen Konflikt zwischen der Autonomiebehörde und der im Gazastreifen regierenden hams um Elektrizitätslieferungen, sodass die Menschen im gazastreifen oft nur für weniger stunden Strom haben. Trotz allen Schwierigkeiten sieht israel in der Hamas im Gazastreifen noch das kleinere Übel im Vergleich zu einem Chaos wie im syrischen Bürgerkrieg.

Wir fahren weiter zum Quasr al Jahud, wörtlich der Überquerungsstelle der Juden, wo also die Juden nach dem Tod Moses und ihrer 40-jährigen Wüstenwanderung den Jordan überquert haben um die Stadt Jericho einzunehmen. später wurde diese stelle auch als Taufstelle Jesu verehrt und ist wahrscheinlich authetischer als die Stelle kurz unterhalb des Austritts des Jordan aus dem See Genezareth, die wir aus dem Bus gesehen hatten. Während unserer Besichtigung gab es mehrere Taufgruppen.

Die Felsenfestung Mazada ragt 400 m aus dem Jordantal auf
Nun fahren wir am Kibbuz En Gedi, wo unsere Übernachtung für die nächsten zwei Tage sein wird, vorbei nach Mazada, jene Felsenfestung des Königs Herodes auf der die Makkabäer den Römern trotzen und dann, kurz vor der Eroberung den Freitod der Sklaverei vorzogen. Das alles ist historisch recht gut belegt bis hin zu den 10 Losen auf Keramikscherben (Ostraka), mit denen die 10 Männer gelost wurden, die die übrigen töten mussten. Der Mazada-Mythos wird heute auch politisch genutzt. Der Blick von oben auf die judäischen Berge und das Jordantal ist phantastisch, die Hitze, obwohl trocken, gewöhnungsbedürftig. Wir freuen uns auf den Swimming Pool des Kibbuz und das gemütliche Beisammensitzen am Abend. Hier weitere Eindrücke des Tages:

Berg der Versuchung in Jericho

Szene in Jericho - vor dem Shopping - das Kamel ist noch leer.

Shopping - Shopping -Shopping: wichtig für Wirtschaft und Frieden

Tati bei der Vogelfütterung auf Mazada

Die Karawane zieht weiter (auf Mazada)

Blick ins Jordantal

In En Gedi Botanical Garden angekommen

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