Samstag, 10. Juni 2017

Auf der schmerzensreichen Straße (Via Dolorosa) ...

Panorama Jerusalems mit der goldenen Kupel des Felsendoms
... Jerusalem kennen lernen. Früh morgens um 8 Uhr brachte uns der Bus auf den Ölberg, wo wir den Überblick über die Altstadt von Jerusalem gewannen und das herrliche Panorama genießen konnten. Hier erwarten auf den jüdischen Friedhöfen die Toten die Ankunft des Messias, der dann durch das Goldene Tor auf den Tempelberg ziehen wird. Für uns Anlass Bestattungsbräuche in verschiedenen Kulturen und auch bei uns zu reflektieren. Von hier aus ging es bergab über die Kirche Dominus Flevit (der Herr hat geweint) in den Garten Gethsemane, wo Tati viele Bezüge sprachlicher und spiritueller Natur herstellen konnte. So gilt der Olivenbaum als Baum des Lebens weil er Jahunderte alt wird und immer wieder neue Triebe bildet (hebräisch Netzer, der Messias als Sproß
Blick v. Gethsemane auf die russische Maria-Magdalena-Kirche
aus dem Hause Davids). Gethsemane für Olivenpresse und den Druck der bei Lebensentscheidungen auf dem Einzelnen lasten kann sowie die Frage, ob er Unterstützung findet oder die  Freunde in alleine lassen wie Jesu Jünger immer wieder einschliefen und nicht mit ihm wachten. Sie hatten, so klärt uns Tati auf, beim Passah-Mal drei Becher Wein trinken müssen und waren neben der Unachtsamkeit auch entsprechend müde.

Nun geht es aufwärts durch das Löwentor zur Festung des Pilatus, wo die eigentliche Via Dolorosa durch die Altstadt bis zur Grabeskirche verläuft. Für uns keine schmerzensreiche Straße zumal das Wetter mit angenehmem Wind es uns leicht macht. Am Östereichischen Hospiz bietet sich freitags eine interessante Begegnung der Religionen, die man bequem aus dem Cafehaus verfolgen könnte. Muslime kommen vom Freitagsgebet vom

Die Gruppe vor dem Eingang zur Grabeskirche
Tempelberg und werden abgelöst von der Kreuzesprozession der Franziskaner, die um 15 Uhr beginnt und schließlich ergänzt durch die ultraorthodoxen Juden, die am Freitagabend aus Mea Shearim zur Klagemauer eilen. Ein Projekt für die Zukunft. Wir gehen weiter auf der Via Dolorosa zur Grabeskirche, auf deren Dach wir unter einem Pfefferbaum erfahren, dass der Name Yerushalaijm ein Dualis ist, der das irdische und himmlische Jerusalem bezeichnet. Tati führt weitere Kontraste aus dem menschlichen Erfahrungsbereich an.

Vor der Besichtigung der Grabeskirche gibt es eine Stärkung im Fallaffel-Restaurant. Die Situation in der Grabeskirche, deren innerster Bereich, das Grab, erst in diesem Jahr restauriert wurde und die sonst im Status Quo festgefroren ist,  kommt sehr gut zum Ausdruck in dem Film "In meines Vaters Haus" von Heiko Schomerus, der an dieser Stelle wärmstens empfohlen sei.
Hier die Vollversion: https://www.youtube.com/watch?v=TP9Y3fHbaK8

Wir ziehen weiter zum Zionsberg, wo sich die Dormitio-Kirche (Entschlafungsort der Gottesmutter Maria), das Davidsgrab sowie der Saal des Abendmahls befinden. Von hier aus geht es durch die Altstadt zurück zum Hotel. Manche machen noch Station im Österreichischen Hospiz, wo es neben Apfelstrudel einen herrlichen Blick über die Altstadt gibt.







Die Geschichte Jerusalems bringt uns eine Light and Sound Show in der Davidszitadelle am Jaffator nahe. Jetzt sich alle müde und bettschwer.Trotzdem wird im Dachgarten noch abschließend reflektiert. Leila tov.
Die Kulisse der Davidszitadelle



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